Belgien: Flämische Rot-Braun-Biere erhalten europäisches Schutzlabel
News Allgemeine News
Flämische Rot-Braun-Biere wie Rodenbach werden bald ein europäisches Schutzlabel erhalten. Das Bier ist bereits als regionales Erzeugnis anerkannt, aber das europäische Gütezeichen wird die Art der Herstellung und die Herkunft des Biers weiter schützen. Es ist auch ein wichtiges Qualitätssiegel. Flämisches Rot-Braun-Bier wird nur in acht Brauereien in Westflandern gebraut, berichtete VRT am 19. Dezember.

Bei den europäischen Behörden wurde nun ein Antrag auf Zuerkennung des Status einer so genannten geschützten geografischen Angabe (g.g.A.) für „Flämisches Rotbier“ eingereicht. Diese europäische Anerkennung wird landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Lebensmitteln verliehen, die typisch für eine bestimmte Region sind. Sie schützt die Herkunft, die Art der Herstellung und damit auch den Geschmack des Produkts. Damit ist es auch ein wichtiges Qualitätssiegel.
Der flämische Landwirtschaftsminister Jo Brouns (Christdemokrat) ist zuversichtlich, dass der Antrag genehmigt werden wird. Flämisches rotbraunes Bier ist eine einzigartige Biersorte, die für Westflandern charakteristisch ist. Es wird nur an einer begrenzten Anzahl von Standorten gebraut, nämlich in Roeselare, Tielt, Kortrijk, Kortemark und Ichtegem. Die nationalen Behörden haben geprüft, ob alle Bedingungen erfüllt sind, bevor der Antrag an die Europäische Kommission weitergeleitet wurde. Die Anerkennung durch die europäischen Behörden wäre eine schöne Bestätigung für die von den Erzeugern geleistete Qualitätsarbeit“.
In der Brauerei Rodenbach in Roeselare hat man den Antrag mit Begeisterung aufgenommen. Es wäre schön, unser „flämisches rotbraunes Bier“ auf der Liste der Produkte mit einer geschützten geografischen Angabe zu sehen. Der traditionelle Sauermilchkuchen aus Geraardsbergen und die Brüsseler Zichorie stehen bereits auf der Liste“, sagt Markenbotschafter Didi Decaesteker. Westflämisches Rot-Braun ist ein einzigartiges Bier, süß und sauer mit einem komplexen Aroma.
Was das 'Flämische Rotbraun-Bier' so sehr von anderen Bieren unterscheidet, ist überraschenderweise nicht die rote Farbe, sondern die Art der Reifung in aufrecht stehenden Eichenfässern. Diese Reifungsmethode ist einzigartig in der belgischen Braukultur“, erklärt Herr Decaesteker, “und verleiht dem Bier den typischen mild-säuerlichen Geschmack. Außerdem kann das Bier so länger gelagert werden.
Flämisches Rotbraunbier besteht aus Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Getreide und Hopfen“, fährt Herr Decaesteker fort, “allerdings ist die Menge an Hopfen begrenzt, da er eine Bitterkeit verleiht, die leicht saure Biere nicht vertragen. Einige Brauer fügen dem Brauprozess einen weiteren Schritt hinzu und weichen rote Früchte in das Bier ein, was für zusätzliche Farbe und Aromen sorgt. Auch Gewürze können hinzugefügt werden. Flämisches rotbraunes Bier muss mindestens 3 Prozent Alkohol enthalten.
Wenn das Schutzsiegel vergeben wird, ist das eine gute Nachricht für die flämischen Brauereien. Das letzte Jahr war für sie ein besonders schwieriges Jahr. Während die Kosten stiegen, unter anderem für Löhne und Energie, ging die Nachfrage zurück. In früheren Jahren konnte der sinkende Bierkonsum im Inland noch durch höhere Exporte ausgeglichen werden. Doch im vergangenen Jahr gingen die Auslandsaufträge stark zurück. Die geschützte geografische Angabe könnte das Interesse an belgischen Bieren und insbesondere an westflämischem rotbraunem Bier steigern, vor allem international.