Bud Light Boykott 2023: Auswirkungen einer kontroversen Werbekampagne
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Im April 2023 entfachte eine Social-Media-Werbung von Bud Light mit der Transgender-Influencerin Dylan Mulvaney einen Sturm der Entrüstung unter konservativen Amerikanern. Die Folge war ein weitreichender Boykott gegen die Biermarke und ihren Mutterkonzern Anheuser-Busch, der über Monate anhielt und dem Unternehmen massiv schadete.

Hintergründe des Boykotts
Anfang April postete Dylan Mulvaney, eine bekannte Transgender-Aktivistin, ein Video auf Instagram, in dem sie als Testimonial für Bud Light auftrat. Das Video war Teil einer breit angelegten Kampagne der Biermarke, mit der jüngere Zielgruppen angesprochen werden sollten. Doch die Werbung mit Mulvaney löste einen Sturm der Entrüstung in konservativen Kreisen aus, die darin eine zu politische und "woke" Haltung sahen. Prominente Kritiker wie der Countrysänger Kid Rock riefen zum Boykott von Bud Light und Anheuser-Busch auf.
Verlauf und Auswirkungen
Der Boykott zeigte schnell Wirkung. In den Wochen nach dem umstrittenen Mulvaney-Video brachen die Verkäufe von Bud Light um bis zu 26% ein. Auch andere Marken des Konzerns wie Budweiser, Michelob Ultra und Busch waren betroffen. Viele Bars und Geschäfte nahmen Bud Light aus dem Sortiment. Im Internet kursierten Videos, die die Zerstörung von Bud-Light-Dosen zeigten.
Anheuser-Busch versuchte zunächst, sich von Mulvaney zu distanzieren, geriet damit aber zwischen alle Stühle. Auch Vertreter der LGBTQ+-Community riefen nun ihrerseits zum Boykott auf. Im Mai verlor Bud Light erstmals seit 20 Jahren den Titel als meistverkauftes Bier in den USA an die mexikanische Marke Modelo. Der Aktienkurs von AB InBev fiel auf ein Zweijahrestief.
Reaktionen und Folgen
Anheuser-Busch reagierte mit Führungswechseln im Marketing, neuen Werbekampagnen und Zugeständnissen an konservative Kritiker. Doch die anhaltenden Umsatz- und Marktanteilsverluste zwangen den Konzern schließlich zu drastischeren Maßnahmen. Im Juli kündigte AB InBev die Entlassung von rund 400 Mitarbeitern in der Verwaltung an. Mehrere Marken wie Shock Top wurden verkauft.
Der "Bud Light Boykott" zeigte, dass auch Traditionsmarken nicht vor einem Konsumentenboykott gefeit sind, wenn sie in politisch aufgeladene Kontroversen geraten. Für Anheuser-Busch bedeutete er einen nachhaltigen Imageschaden und wirtschaftlichen Rückschlag, von dem sich das Unternehmen nur langsam erholt.