Coca-Cola und Kokain - Gerücht oder Wahrheit?

Der Name Coca-Cola ist übrigens abgeleitet aus den ursprünglichen (inzwischen nicht mehr verwendeten) Zutaten Kokablatt (engl. coca leaves) und Kolanuss (engl. cola nut). - Aber enthielt Coca-Cola früher wirklich Kokain?

Altes Reklameschild für Coca-Cola gegen Müdigkeit
© Bild von Bruno /Germany auf Pixabay
26.05.2021

Coca-Cola wurde 1886 von John Stith Pemberton erfunden, er wollte einen Sirup herstellen, welcher Kopfschmerzen lindern sollte. Er fügte dem Sirup Kokablätter hinzu und der dadurch hervorgerufene Energieschub war mit verantwortlich für die steigende Popularität des Getränks.

Coca-Cola wurde anfangs noch als Medizin (u.a. gegen Kopfschmerzen und Müdigkeit) beworben und in den damals aufkommenden Soda-Bars der Apotheken zunächst glasweise verkauft. Das stark beworbene Getränk gewann immer mehr Anhänger, die es jedoch auch trinken wollten, wenn sie nicht krank waren. Daher wurde Coca-Cola ab 1905 als Erfrischungsgetränk angepriesen.

Der Kokainkonsum war im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in Europa weit verbreitet und legal. Ab 1879 wurde Kokain verwendet, um Morphinabhängigkeit zu behandeln, im selben Jahr wurde auch die schmerzstillende Wirkung des Kokains bekannt. Der Arzneimittelhersteller Merck in Darmstadt stellte Kokain kommerziell her. Die Gefährlichkeit der Substanz wurde jedoch nur allmählich erkannt - erst ab 1885 wurden die ersten Bedenken bezüglich gesundheitlicher Probleme und Todesfällen durch Kokain geäußert.

Über den tatsächlichen Kokaingehalt von Coca-Cola ist viel spekuliert worden. Laut einem Rezept enthielt ein Glas 8,45 Milligramm Kokain, wobei die typischerweise geschnupfte Dosis bei 20 bis 30 Milligramm liegt und oral eingenommenes Kokain schwächer wirkt. Im Jahre 2006 behauptete dagegen der Wiener Pharmazeut Wilhelm Fleischhacker, dass noch bis 1903 ein Liter Coca-Cola etwa 250 Milligramm Kokain enthielt.

Bereits ab 1906 soll in Coca-Cola jedoch kein Kokain mehr enthalten gewesen sein.

1914 wurde in den USA der Zusatz von Kokain in Getränken und rezeptfreien Arzneimitteln verboten und für Kokain auch in den europäischen Staaten strenge Suchtgiftbestimmungen erlassen.

1922 wurde der Konsum der Droge in den USA komplett verboten, in Deutschland um 1930.

In den USA wird Coca-Cola übrigens auch unter dem ehemaligen Spitznamen „Coke“ vermarktet, der umgangssprachlich auch für Kokain steht – vielleicht als Reminiszenz an frühere Zeiten....