Deutschland: Bayerische Brauereien entwickeln Notfallpläne zur Umstellung auf alternative Energiequellen
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Die bayerischen Brauereien sind besorgt über eine mögliche Gasverknappung und entwickeln Notfallpläne, um einen vollständigen Stillstand der Bierproduktion zu vermeiden, berichtet die regionale Nachrichten-Website inFranken.de.
Die Münchner Brauereien erwägen die Umstellung auf andere Energiequellen wie Öl oder erneuerbare Energien, aber diese Umstellung wird wahrscheinlich nicht einfach sein und braucht Zeit und Planung. In den meisten Fällen ist Gas die Hauptenergiequelle für das Bierbrauen, und so befürchten die Brauereien, dass die Produktion zum Erliegen kommen könnte, wenn die Gaslieferungen aus Russland nicht mehr das frühere Niveau erreichen.
"Das wäre natürlich eine Katastrophe für unser Unternehmen und unsere Verbraucher", sagte Steffen Marx, Gründer von Giesinger Bräu, der Süddeutschen Zeitung.
Auch die Brauerei Hofbräu München denkt über eine Umstellung auf Öl nach, während die Brauereien Franziskaner, Spaten und Löwenbräu eine Umstellung auf erneuerbare Energien anstreben.
Auch andere Zulieferungen wie Flaschen und Etiketten stünden unter Druck, sagte Michael Huber von der westdeutschen Veltins-Brauerei dem Handelsblatt. Er empfahl der Bierindustrie, "unsere Ansprüche zurückzuschrauben und mit niedrigen Margen zu leben". Der Landesverband der Brauereien habe bereits eine Bierpreiserhöhung von 30 Prozent gefordert, heißt es in dem Artikel.
Deutschland ist nach wie vor in hohem Maße von russischen Gasimporten abhängig und bemüht sich, seine Versorgung zu diversifizieren. Die Lieferungen durch die lebenswichtige Nord Stream 1-Pipeline wurden letzte Woche nach Wartungsarbeiten wieder aufgenommen, allerdings mit nur etwa 40 Prozent der vollen Leistung. Die Regierung erklärte, Deutschland könne sich bei seiner künftigen Gasversorgung nicht auf Russland verlassen und hat die Vorbereitungen für einen Gasnotstand intensiviert.