Die miesen Tricks der Pfandbetrüger

Pfandbetrug ist ein leidiges Thema für viele Supermärkte und Discounter. Egal ob Teenager oder Rentner, Männer oder Frauen, Kunden, Mitarbeiter oder sogar Geschäftsführer – immer wieder versuchen einige Menschen, durch geschickte Tricks an den Pfandautomaten zu betrügen. Die einzelnen Summen reichen dabei von wenigen Euros bis hin zu Millionenbeträgen.

Pfandflaschen
© Bild von Matthew Gollop auf Pixabay
26.08.2024

Eine der bekanntesten Maschen ist der sogenannte "Angeltrick": Dabei wird eine Pfandflasche in den Automaten gesteckt und mit einer am Flaschenhals befestigten Schnur wieder herausgezogen. So lässt sich theoretisch ein und dieselbe Flasche beliebig oft "zurückgeben". Gegen diese Masche haben die Märkte inzwischen aber effektive Gegenmaßnahmen entwickelt.

Kriminelle Energie beweisen manche Betrüger auch, indem sie Strichcodes selbst auf Flaschen und Dosen aufmalen, die eigentlich gar kein Pfand haben. Oder sie klauen Pfandbons aus Spenden- und Sammelboxen und lösen diese dann an der Kasse ein. Eine Kassiererin hatte Pfandbons mehrfach eingescannt und ihren Arbeitgeber auf diese Weise um über 600 Euro betrogen.

Beim sogenannten "Aufklebertrick" drucken Betrüger das Logo der Deutschen Pfandsystem GmbH (DPG) aus und bringen es auf Flaschen auf, die eigentlich gar kein Pfand haben, wie Essig- oder Ölflaschen. Moderne Automaten scannen daher inzwischen auch den EAN-Code auf den Etiketten, um diesen Trick zu verhindern.

Noch dreister ging ein Getränkehändler vor, der den Rücknahmeautomaten so manipulierte, dass Dosen und Flaschen nicht zerstört wurden und mehrfach gescannt werden konnten. Er erbeutete so über 44.000 Euro. Der Geschäftsführer eines anderen Getränkemarkts schaltete in ähnlicher Weise die Schredderfunktion der Automaten ab und ergaunerte auf diese Weise sogar 1,2 Millionen Euro.

Insgesamt geht der jährliche Schaden durch Pfandbetrug in Deutschland Schätzungen zufolge in die Millionen, auch wenn er sich laut Experten nicht genau beziffern lässt. Klar ist: Pfandbetrug ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Die Täter müssen mit einer Anzeige und Hausverbot rechnen, wenn sie erwischt werden. Die Supermärkte und Discounter rüsten technisch immer weiter auf, um Betrügereien einen Riegel vorzuschieben.