Federweißer – Wein oder nein?
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Federweißer ist kein Wein, sondern ein aus weißen Rebsorten gepresster Rebensaft, dessen alkoholische Gärung im Gange ist.
Es gibt nicht nur Federweißen, sondern auch Federroten, der dann aus roten Trauben besteht.
Durch die schnell fortschreitende Gärung lässt sich der teilweise gegorene Traubenmost nur kurzzeitig lagern; nach einigen Tagen sollte man ihn aufbrauchen. Weil ständig neues Kohlendioxid gebildet wird, dürfen die Gefäße nicht luftdicht verschlossen werden, da sie sonst bersten würden. Da man die offenen Gefäße nur stehend lagern und die Gärung nicht verzögert werden konnte, war früher ein Transport über längere Strecken gar nicht möglich. Daher war teilweise gegorener Traubenmost früher nahezu ausschließlich in den Weinbaugebieten bekannt.
Ab einem Alkoholgehalt von etwa 4 % kann der teilweise gegorene Traubenmost verkauft werden. Er gärt weiter, bis der größte Teil des enthaltenen Zuckers in Alkohol umgesetzt ist, und hat dann einen Alkoholgehalt von etwa 11 %.
Je nach Beginn der Weinlese wird teilweise gegorener Traubenmost von Anfang September bis Ende Oktober im Handel und in der Gastronomie angeboten. Manche Winzer verlängern die Zeit des Verkaufs bis in den November oder gar Dezember hinein, weil sie geerntete Trauben gekühlt lagern und erst später verarbeiten.
Wegen der bei der Gärung entstehenden Kohlensäure schmeckt teilweise gegorener Traubenmost spritzig wie eine Art Traubenlimonade. Solange noch reichlich Zucker vorhanden ist, wird durch dessen Süße der bereits entstandene Alkohol kaschiert, so dass dieser relativ unbemerkt in den Organismus aufgenommen wird. Deshalb wird die berauschende Wirkung dieses Getränks oft erst verzögert oder gar nicht bemerkt.