Nordamerika: Einfuhren von Gerste und Malz sind in diesem Jahr in der Region ein Muss
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Die Januar-Schätzungen des USDA und von Statistics Canada für das Erntejahr 2021/22 in den USA lauten wie folgt: Ernte 2,56 Mio. t (letztes Jahr 3,72), Ausfuhren 0,175 Mio. t (letztes Jahr 0,350), Einfuhren 0,2 Mio. t (0,136).
Die kanadische Gerstenernte wird auf 6,95 Mio. t (Vorjahr 10,74 Mio. t) geschätzt, davon Saskatchewan 2,55 Mio. t (4,4), Alberta 3,6 Mio. t (5,3). Die Exporte im Zeitraum August 2021 - Januar 2022 betrugen 1,67 Mio. t und könnten bis zum Ende des Erntejahres 1,9 Mio. t erreichen. Das Exportvolumen ist im Vergleich zur Erntemenge erstaunlich, so die H. M. Gauger GmbH in ihrem jüngsten Bericht.
Sowohl auf dem kanadischen als auch auf dem US-amerikanischen Markt klafft eine große Lücke bei Braugerste, und die Brauereien/Mälzereien können keine großvolumigen Angebote finden. Importe aus dem Ausland sind ein Muss und haben bereits begonnen. Nach dem frühen Eintreffen von 60 000 t aus Dänemark für die USA und Kanada sind jetzt 45 000 t aus Argentinien auf dem Weg in den US-Golf, 30 000 t werden in Rouen für Kanada verladen, und zwei weitere Ladungen sind für Juni aus Australien für Kanada gemeldet.
Nach den katastrophalen Ernten wird für die Sommermonate mit ernsthaften Versorgungsproblemen gerechnet, und die Versorgung mit keimender Gerste der neuen Ernte in Noma ist nicht vor September/Oktober möglich. Es wird mit weiteren umfangreichen Importen gerechnet, aber auch bei den Einfuhren aus Argentinien und Australien sind ständig phytosanitäre Probleme zu befürchten.
Mexiko ist der viertgrößte Bierhersteller der Welt. Im Jahr 2019 betrug seine Malzproduktion nur 536.000 Tonnen; seitdem hat das Land eine neue Anlage für 120.000 Tonnen gebaut.
In der Vergangenheit waren die USA und Kanada die fast ausschließlichen Lieferanten von Gerste und Malz nach Mexiko, aber nach den katastrophalen Ernten von 2021 fallen die USA/Kanada als Lieferanten von Rohstoffen für Bier aus. Australien ist zum größten Gerstenlieferanten Mexikos geworden und hat bereits 2021/22 235 Tausend Tonnen geliefert. Neben Australien lieferten auch die EU (74 000 Tonnen) und China (68 000 Tonnen) Malz nach Mexiko.