Teures Leitungswasser mit „speziellen Zusätzen“
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Im Jahr 2003 beschloss Coca Cola, seine in den USA beliebte und preisgünstige Wassermarke Dasani im Vereinigten Königreich auf den Markt zu bringen. Da die Briten jedoch "hochwertiges" Wasser in Flaschen aus natürlichen Quellen bevorzugen, wurde verschwiegen, dass es sich bei Dasani einfach nur um gefiltertes Leitungswasser handelt.
Nachdem 2004 jedoch bekannt geworden war, dass es sich um teuer verkauftes Leitungswasser handelte, gab es natürlich schlechte Presse, zusätzlich erschien dazu noch eine Episode der britischen Sitcom „Fools and Horses“, in welcher die Hauptdarsteller Wasser aus dem Hahn abfüllen und als Mineralwasser verkaufen wollen.
Um sich noch aus der Affäre zu ziehen, wurde das Produkt beworben mit eher unverständlichen Begriffen wie "Multibarrieren-Filtration" und "Umkehrosmose", zudem wurde behauptet, das Wasser habe "eine von der NASA perfektionierte Technik zur Reinigung von Flüssigkeiten in Raumfahrzeugen" durchlaufen.
Darüber ärgerte sich jedoch der Wasserzulieferer Thames Water, denn nun klang es so, als sei ihr Leitungswasser nicht gereinigt und daher eigentlich nicht trinkbar. Insofern erklärte Thames Water, dass ihr Wasser bereits eine Reinigungsphase von 9 Stufen durchlaufe. In Blindversuchen stellte sich dann auch noch heraus, dass die Testpersonen keinen Unterschied zwischen Dasani und dem Leitungswasser schmecken konnten.
Die Dinge liefen weiter schief für Coca Cola, als sie ihre Online-Marketing-Kampagne starteten und Dasani als "full of spunk" und "bottled spunk" bewarben, was noch mehr Spott in der Öffentlichkeit und den Medien hervorrief. Denn im Vereinigten Königreich ist "spunk" ein Slangbegriff für Sperma...
Und dann wurden in Dasani auch noch illegale Bromatwerte gefunden - leider war das Wasser durch das Filterverfahren von Coca Cola mit etwa der doppelten gesetzlichen Menge (10 Mikrogramm pro Liter) einer potenziell krebserregenden Verbindung, nämlich Bromat, belastet.
Der PR-Albtraum erreichte damit seinen Höhepunkt, und Dasani wurde aus dem Vereinigten Königreich zurückgezogen und die geplante Markteinführung von Dasani in bestimmten anderen Regionen Europas gestrichen.