Vetropack nimmt Produktion in der Ukraine wieder auf

Im ukrainischen Werk Gostomel fährt Vetropack, einer der führenden Hersteller von Glasverpackungen in Europa, vorsichtig den Betrieb wieder hoch: Am 25.05. begann das Unternehmen mit dem Aufheizen einer von zwei verbliebenen Schmelzwannen. Die Produktionsanlage in Gostomel war bei einem militärischen Angriff Russlands Ende Februar 2022 stark beschädigt worden. Mit Wiederaufnahme der Produktion ist der Standort auf mögliche neuerliche Krisenszenarien vorbereitet. Unterdessen zahlt eine von der Vetropack-Gruppe gegründete Stiftung Gelder an besonders vom Krieg betroffene ukrainische Kollegen aus.

Vetropack Werk in Gostomel, Ukraine
© Vetropack AG
06.06.2023
Quelle:  Firmennews

Am ukrainischen Standort PrJSC Gostomel bei Kiew läuft die Produktion von Glasverpackungen nach etwas über einem Jahr wieder an. Seit dem 25. Mai wird die erste Schmelzwanne auf Temperatur gebracht und befüllt. Das erste Glas wird im Juni erwartet. „Aktuell sind wir sehr glücklich darüber, die Produktion wieder aufnehmen zu können“, erklärte Pavel Prinko, General Manager der Business Unit Ukraine/Republik Moldau.

Vetropack startet zunächst mit der Herstellung von Weissglas für Lebensmittel und Getränke, da das Unternehmen hier den grössten Bedarf sieht. „Der heimische Markt erholt sich langsam und viele Firmen nehmen die Produktion wieder auf“, so Prinko. „Wir rechnen damit, dass die Nachfrage nach Glasverpackungen für Lebensmittel und Getränke 2023 um etwa sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr zunimmt und sich so im Einklang mit unseren Produktionskapazitäten entwickelt.“ Die Inbetriebnahme der zweiten Schmelzwanne folgt in naher Zukunft.

Priorität bei der Wiederaufnahme des Betriebs hat der Schutz der Belegschaft. Zudem ist der Standort auf alle möglichen Notfallszenarien vorbereitet. Um die Energieversorgung im Fall von Blackouts sicherzustellen, hat Vetropack verschiedene Engineering-Szenarien entwickelt. Das elektrische Verteilersystem wurde umgebaut und zusätzliche Generatoren installiert. Auch für mögliche Lieferstopps von Erdgas existieren entsprechende Krisenpläne.

139 Mitarbeiter neu eingestellt
Bis zum Ausbruch des Krieges hat Vetropack in der Ukraine unterschiedliche Glasverpackungen mit drei Schmelzwannen und acht Produktionslinien hergestellt. Am 24. Februar 2022 begann Vetropack aus Sicherheitsgründen damit, die Produktion herunterzufahren. Kurze Zeit später wurde das Werk stark beschädigt – eine der drei Schmelzwannen wurde dabei zerstört. Aufgrund der Schäden war das Unternehmen gezwungen, rund zwei Drittel der rund 600 Arbeitsplätze am Standort abzubauen. Für die Wiederaufnahme der Produktion hat Vetropack nun 139 Mitarbeiter neu eingestellt – dabei handelt es sich vorrangig um ehemalige Angestellte am Standort.

Vetropack Stiftung Gostomel zahlt Hilfen aus
Um die Mitarbeiter zu unterstützen, deren Haus oder Wohnung zerstört oder die schwer verletzt wurden, rief Vetropack im Sommer 2022 eine Stiftung ins Leben. Mitarbeiter von anderen Standorten, Geschäftspartner und Kunden spendeten dafür Geld – in wenigen Monaten kamen 960.000 Schweizer Franken zusammen. Anfang 2023 begann die Vetropack Stiftung Gostomel damit, erste Gelder auszuzahlen. Im April 2023 hat Vetropack bereits mehr als 50 betroffene Kolleginnen und Kollegen unterstützt.

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